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Baureihe 143

-Kraftvoll und vielseitig-
BR 143 175-8

Die Baureihe 143 ist eine robuste und vielseitige Elektrolokomotive, die im deutschen Schienennetz seit Jahrzehnten im Einsatz ist. Sie wurde ursprünglich für den Personen- und Güterverkehr in der DDR entwickelt und hat sich auch nach der Wiedervereinigung als zuverlässige Lok bewährt. Mit ihrer markanten Bauweise und soliden Leistung ist sie bis heute ein fester Bestandteil der Deutschen Bahn.

Technische Daten der Baureihe 143

  • Hersteller: LEW Hennigsdorf

  • Baujahre: 1984–1991

  • Achsanordnung: Bo’Bo’

  • Länge über Puffer: 16.640 mm

  • Drehzapfenabstand: 9.300 mm

  • Dienstgewicht: 82 t

  • Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h

  • Leistung: 3.720 kW (5.060 PS)

  • Anfahrzugkraft: 240 kN

  • Spannung: 15 kV 16,7 Hz Wechselstrom

  • Bremsen: Druckluftbremse, elektrische Widerstandsbremse

  • Einsatzbereiche: Nahverkehrs- und Güterzüge

  • Preis pro Lok (historisch): ca. 3 Mio. DM

Die Geschichte der Baureihe 143

Die Baureihe 143 wurde in den 1980er-Jahren als leistungsfähige Elektrolokomotive für die Deutsche Reichsbahn der DDR entwickelt. Ihr Ursprung liegt in der Baureihe 243, die ursprünglich für den Personennahverkehr konzipiert wurde. Mit der Zusammenführung der deutschen Bahnen nach der Wiedervereinigung wurden viele dieser Loks in den Bestand der Deutschen Bahn AG übernommen und in Baureihe 143 umbenannt.

Der Hintergrund ihrer Entwicklung war der Bedarf an einer zuverlässigen, elektrisch betriebenen Lokomotive, die sowohl schnelle Personenzüge als auch mittelschwere Güterzüge ziehen konnte. Aufgrund der industriellen Kapazitäten der DDR wurde die Produktion in der Lokomotivbau-Elektrotechnische Werke (LEW) Hennigsdorf umgesetzt. In knapp sieben Jahren wurden 646 Exemplare gebaut, was sie zu einer der meistproduzierten Loks ihrer Zeit macht.

Nach der Wiedervereinigung wurden die Loks zunächst weiterhin im Regional- und Nahverkehr eingesetzt, doch mit der Modernisierung der Flotten und dem Aufkommen neuer Triebwagen wurde ihre Bedeutung langsam reduziert. Dennoch blieben viele Einheiten lange im Einsatz, insbesondere im Güterverkehr. Heute sind einige Loks noch bei privaten Eisenbahnunternehmen aktiv, während andere in Museumsbahnen erhalten geblieben sind.

Besonderheiten der Baureihe 143

Die Baureihe 143 zeichnet sich durch ihre robuste Konstruktion und ihre vielseitige Einsetzbarkeit aus. Besonders bemerkenswert ist ihr modulares Design, das es ermöglichte, sie effizient zu warten und über Jahrzehnte im Betrieb zu halten. Trotz ihres Alters erfüllt sie weiterhin viele betriebliche Anforderungen und ist bei Eisenbahnfans beliebt.

Ein weiteres technisches Merkmal ist ihre elektrische Widerstandsbremse, die besonders auf bergigen Strecken für hohe Sicherheit sorgt. Dies machte sie in vielen Regionen zu einer bevorzugten Lokomotive. Zudem war sie eine der ersten Loks, die mit einem Energie-Rückspeisesystem ausgestattet wurde, das überschüssige Bremsenergie ins Netz zurückführen konnte – ein früher Schritt in Richtung energieeffizienter Eisenbahnbetrieb.

Die Lok ist zudem bekannt für ihr unverkennbares Design mit der charakteristischen kastenförmigen Front. Dies verleiht ihr ein markantes Erscheinungsbild, das sie von anderen Lokomotiven ihrer Zeit unterscheidet. Auch in puncto Zuverlässigkeit und Wartungsfreundlichkeit überzeugt die Baureihe 143, weshalb sie über Jahrzehnte hinweg eine tragende Rolle im deutschen Schienenverkehr spielte.

Die Hersteller der Baureihe 143

Der Bau der Baureihe 143 wurde ausschließlich von der Lokomotivbau-Elektrotechnische Werke (LEW) Hennigsdorf durchgeführt. LEW war einer der wichtigsten Hersteller für elektrische Lokomotiven in der DDR und produzierte neben der Baureihe 143 auch viele andere bedeutende Modelle für den Ostblock.

Nach der Wiedervereinigung wurde LEW in die AEG Schienenfahrzeuge integriert, die später Teil der Adtranz wurde. 2001 übernahm Bombardier Transportation das Unternehmen, das bis heute als wichtiger Akteur in der Schienenfahrzeugindustrie tätig ist. Die Produktion der Baureihe 143 endete jedoch bereits 1991, da neuere Lokomotivgenerationen die Nachfrage deckten.