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ICE 1 BR 401

-Deutschlands erster Hochgeschwindigkeitszug-
ICE 1 BR 401

Der ICE 1 BR 401 ist der erste Hochgeschwindigkeitszug Deutschlands und hat den Fernverkehr revolutioniert. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h und einer innovativen Modulbauweise war er seiner Zeit weit voraus. Auch heute ist der ICE 1 noch auf vielen Strecken im Einsatz und wird kontinuierlich modernisiert.

Technische Daten des ICE 1 BR 401

  • Hersteller: AEG, Siemens, Adtranz, ABB, Krupp, Henschel
  • Baureihe: 401
  • Baujahre: 1989–1993
  • Gesamtanzahl: 60 Züge
  • Antriebsart: Elektrisch
  • Höchstgeschwindigkeit: 280 km/h
  • Leistung: 9.600 kW
  • Spannung: 15 kV, 16,7 Hz (Wechselstrom)
  • Zugkonfiguration: 2 Triebköpfe + 9–14 Mittelwagen
  • Länge eines Zuges: 358–411 m
  • Masse: 846 Tonnen (bei 12 Wagen)
  • Achsanordnung: Bo’Bo‘ + 2’2’ (Wagen) + Bo’Bo‘
  • Sitzplätze: 645–835 je nach Wagenanzahl
  • Bremssystem: Elektrische, pneumatische und Magnetschienenbremsen
  • Einsatzgebiet: Fernverkehr
  • Preis pro Zug: ca. 25 Millionen Euro

Die Geschichte des ICE 1 BR 401

Die Entwicklung des ICE 1 begann in den 1980er-Jahren, als die Deutsche Bundesbahn eine neue Ära im Hochgeschwindigkeitsverkehr einläuten wollte. Bis dahin waren Züge wie der InterCity das Rückgrat des Fernverkehrs, doch mit der wachsenden Konkurrenz durch den Flugverkehr musste ein schnelleres und komfortableres Verkehrsmittel geschaffen werden.

Bereits 1985 wurden erste Prototypen gebaut, und 1989 begann die Serienproduktion des ICE 1 BR 401. Die ersten Züge gingen 1991 offiziell in den Betrieb, zunächst auf der Neubaustrecke Hannover–Würzburg. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h war er zu dieser Zeit der schnellste Zug Deutschlands.

Der ICE 1 wurde für den hochwertigen Fernverkehr konzipiert und war das erste Fahrzeug, das flächendeckend Bordrestaurants, Klimaanlagen und ein besonders leises Fahrverhalten bot. Die Züge bestanden aus zwei Triebköpfen und bis zu 14 Mittelwagen, was für hohe Kapazitäten sorgte.

Ab den 2000er-Jahren begann die Modernisierung der Flotte, da sich neue Technologien entwickelt hatten und das Design überholt wurde. Bis 2021 wurden alle ICE-1-Züge umfangreich überarbeitet – unter anderem mit neuen Sitzplatzkonzepten, modernisierten Bordrestaurants und verbesserter Energieeffizienz.

Trotz neuerer ICE-Generationen bleibt der ICE 1 ein wichtiger Bestandteil des deutschen Schienennetzes. Besonders auf längeren Strecken wie München–Hamburg oder Berlin–Frankfurt ist er weiterhin im Einsatz und wird voraussichtlich noch bis in die 2030er-Jahre genutzt.

Besonderheiten des ICE 1 BR 401 

Der ICE 1 war nicht nur ein neuer Zug – er war ein Meilenstein im deutschen Bahnverkehr. Besonders die Modularität des Zuges ermöglichte eine flexible Anpassung an verschiedene Streckenanforderungen, da er mit 9 bis 14 Mittelwagen betrieben werden kann.

Ein wesentliches Merkmal ist die aerodynamische Form der Triebköpfe, die den Luftwiderstand minimiert und so für eine hohe Energieeffizienz sorgt. Dies war ein wichtiger Fortschritt gegenüber älteren Lok-bespannten Zügen.

Der ICE 1 war zudem der erste deutsche Zug mit einem echten Bordrestaurant, das den Reisekomfort erheblich steigerte. Reisende profitieren von einer Klimaanlage, geräuscharmen Fahrwerken und einer erstklassigen Federung, die für eine besonders ruhige Fahrt sorgt.

Ein weiteres Highlight ist die Sicherheitstechnik des Zuges. Der ICE 1 wurde mit einem Mehrfach-Bremssystem ausgestattet, das elektrische, pneumatische und Magnetschienenbremsen kombiniert. Dadurch kann der Zug auch bei hohen Geschwindigkeiten sicher abbremsen.

Auch in puncto Energieeffizienz setzte der ICE 1 neue Maßstäbe. Durch die Nutzung von rekuperativer Bremsenergie wird ein Teil der beim Bremsen erzeugten Energie ins Stromnetz zurückgespeist. Dies reduziert den Energieverbrauch erheblich und macht den Zug umweltfreundlicher.

Obwohl der ICE 1 inzwischen von moderneren Baureihen wie dem ICE 3 ergänzt wurde, bleibt er ein fester Bestandteil des deutschen Fernverkehrs. Seine Zuverlässigkeit, der hohe Reisekomfort und die kontinuierlichen Modernisierungen sorgen dafür, dass der erste deutsche Hochgeschwindigkeitszug auch weiterhin auf den wichtigsten Strecken im Einsatz bleibt.

Die Hersteller des ICE 1 – Kooperation führender Unternehmen

Der Bau des ICE 1 war ein Gemeinschaftsprojekt mehrerer führender Technologiekonzerne. Die Triebköpfe wurden von AEG, Siemens, Krupp und Henschel gefertigt, während die Mittelwagen von Adtranz und ABB stammten.

Siemens war für die Leistungselektronik zuständig, die erstmals auf moderner Wechselstromtechnik basierte und einen besonders energieeffizienten Antrieb ermöglichte. AEG entwickelte das Steuerungssystem, das für eine präzise Fahrkontrolle sorgte.

Die Wagenkästen wurden in verschiedenen Werken gefertigt, unter anderem bei DWA (Deutsche Waggonbau AG), die später in Bombardier Transportation aufging. Heute liegt die Instandhaltung und Modernisierung des ICE 1 bei Siemens Mobility und der Deutschen Bahn, die gemeinsam dafür sorgen, dass die Züge noch viele Jahre zuverlässig unterwegs sind.

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